Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry zählt zweifellos zu den zeitlosen Klassikern der Weltliteratur. Die berührende Geschichte des kleinen Prinzen hat Menschen aller Generationen und Kulturen bis heute in ihren Bann gezogen. In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf eine einzigartige und herausragende Übersetzung des Werkes – „Da gloane Prinz“ auf Bairisch.
Der kleine Prinz und seine zeitlose Weisheit
Die zentralen Weisheiten des kleinen Prinzen, wie „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ oder „Wörter sind die Quelle aller Missverständnisse,“ haben nicht nur den ursprünglichen Text unsterblich gemacht, sondern auch die Grundlage für zahlreiche Übersetzungen weltweit geschaffen. Doch keine Übersetzung scheint so einzigartig und kulturell bereichernd wie die bairische Fassung zu sein.
Gemeinfreiheit und ihre Auswirkungen
Die Tatsache, dass der kleine Prinz nun gemeinfrei ist, wirft interessante Fragen auf. Gemeinfreiheit bedeutet, dass kein Urheberrecht mehr besteht. Dies ermöglichte einerseits die Entstehung einer bairischen bzw. österreichischen Fassung. Andererseits führte dies zu einer Qualitätsminderung, da nun jeder den kleinen Prinzen ins Deutsche übersetzen kann. Besonders die hochdeutschen Fassungen sind von dieser Entwicklung betroffen. Der originale Text wird oft einfach durch den Google-Übersetzer ins Deutsche übertragen, und schon ist das Werk für eine breite Leserschaft verfügbar.
Die Herausragende Qualität der Bairischen Übersetzung
Was macht die bairische Übersetzung so einzigartig? Hier wurde höchster Wert auf Qualität gelegt. Der Dialektversion „Da gloane Prinz“ gelingt es teilweise, näher am französischen Originaltext zu sein als die offizielle deutsche Version. Der Übersetzer, auf einem Bauernhof in Niederbayern aufgewachsen und mit einer umfassenden Vertrautheit mit dem bairischen Sprachraum, schafft eine Fassung, die nicht nur authentisch, sondern auch kulturell bereichernd ist.
Professor Doktor Ludwig Zehetner
Ein großer Dank gebührt Professor Doktor Ludwig Zehetner, Professor für bairische Dialektologie an der Uni Regensburg und als „Dialektpapst aus der Oberpfalz“ bekannt. Ohne seine tatkräftige Unterstützung wäre eine Übersetzung des kleinen Prinzen auf Bairisch auf so hohem Niveau nicht möglich gewesen. Die Expertise eines Fachmanns auf diesem Gebiet trägt dazu bei, die Nuancen und Feinheiten des Bairischen in die Übersetzung einzubringen.
Warum die Bairische Übersetzung herausragend ist
Die Motivation hinter der bairischen Übersetzung des kleinen Prinzen geht über die bloße Verfügbarkeit des Werkes hinaus. Sprache ist lebendig und unterliegt ständigem Wandel. Einige Dialekte sind durch andere verdrängt worden, und mit der Einführung des Hochdeutschen wurden viele Dialekte verwässert oder verdrängt. In Gegenden mit großen Städten ist der Dialekt nur noch selten anzutreffen. Bayern und Österreich haben ihre kulturelle Identität bisher besser bewahrt, doch der Trend deutet auch hier auf eine Verwässerung hin.
Die Sorge um den Erhalt des Dialekts
Unabhängig davon, ob der Dialekt in Bayern und Österreich eines Tages aussterben wird, verdient diese großartige Sprache es, niedergeschrieben zu werden. Der Übersetzer, dessen Wurzeln tief im bairischen Sprachraum verankert sind, hat einen beeindruckenden Wortschatz aus verschiedenen Regionen entwickelt. Die Rückmeldungen aus Südtirol, der Steiermark, Kärnten, Niederbayern, der Oberpfalz und anderen Regionen sind durchweg positiv: Die Übersetzung macht Spaß und ist äußerst angenehm zu lesen.
Eine Hommage an die Vielfalt des Bairischen
Die Übersetzung des kleinen Prinzen auf Bairisch, speziell in der Fassung „Da gloane Prinz,“ ist mehr als nur eine kulturelle Kuriosität. Sie ist eine Hommage an die Vielfalt des Bairischen und ein Versuch, diese einzigartige Sprache für kommende Generationen zu bewahren. In einer Zeit, in der Dialekte zunehmend an Bedeutung verlieren, erinnert uns die bairische Übersetzung daran, dass Sprache nicht nur ein Kommunikationsmittel ist, sondern auch ein Spiegel unserer kulturellen Identität. Es bleibt zu hoffen, dass solche Bemühungen dazu beitragen, die Vielfalt der Sprache zu bewahren und weiterhin zu schätzen.
Schreibe einen Kommentar